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DVM U14 in Willingen - Drama und Teamplay

Nach einer knappen Qualifikation in Magdeburg im vergangenen Jahr, hatten sich unsere Spieler deutlich weiterentwickelt. Gesetzt an Platz 3 war die Frage für mich nicht, ob wir um den Titel mitspielen können, sondern welche Stellschrauben gedreht werden müssen, um das Ding zu holen. 

Aber erstmal der Reihe nach….

Die Anreise war für Katherina, Alex, Bjarne und mich alles andere als stressfrei. Während sich Familie Malinowsky schon vor Ort die Gegend sowie das Turnierareal erschließen konnte, mussten wir im Stau brüten. Check Inn Stress und Abendessen im Hotel verpassen? Geht nicht, wenn Yvonne und Lars dabei sind. Check Inn wurde übernommen, 
das Betreuermeeting wahrgenommen und wir wurden mit improvisierten Zimmer Service spät abends bewirtet. Die simple Frage ans komplette Team war: „Möchtet ihr hier Euren Spaß mit einem Kurzurlaub haben oder den Titel gewinnen? Eindeutige Antwort Aller „Den Titel gewinnen!“. Das bedeutete, dass bei dem straffen Zeitplan Schlafen-Essen-Vorbereiten-Spielen-Nachbereiten jeden Tag wiederholt wurde. 

Runde 1: 

Der Druck auf unser Team wurde dadurch erhöht, dass wir in der Setzliste vor Ort (DWZ Durchschnitt der Mannschaften) knapp auf Platz 1 gerutscht sind. Das Drama nahm seinen Lauf und mit Entsetzen mussten wir feststellen, dass wir unser Auftaktmatch gegen die Barnimer Schachfreude mit 1,5:2,5 verlieren. Das Team war sichtlich geknickt, die Stimmung auf dem Tiefpunkt angekommen und es bedurfte einer taktvollen Mischung aus Meckern, Trösten und Motivieren, damit wir das Feld von hinten aufräumen konnten.  

Runde 2-5:

Was dann folgte war die spannendste Aufholjagd, die ich als Betreuer miterleben durfte. Unsere 4 Spieler zeigten in den folgenden Runden Entschlossenheit, Teamgeist, Disziplin, fieberten nach der eigenen Partie bei den Teamkameraden im Turniersaal mit. Levi hat einen sehr guten Job als Mannschaftsführer gemacht, wusste zu jeden Zeitpunkt, wie die einzelnen Bretter stehen und konnte geschickt Remisangebote im Mannschaftssinne abwägen.

Dabei war das Spiel unserer Helden nicht fehlerfrei uns so manche schlechtere Stellung konnte im Laufe der Partie noch umgedreht werden. Nicht nur beim Betreuer, sondern auch bei einigen Vereinskollegen, die die Übertragung vor dem heimischen PC mitverfolgt haben, gab es so manche Zitterpartie zu überstehen. Belohnt wurde unser Team mit dem Erlangen des 1.Tabellenplatzes nach Runde 5. Es sollte eine sehr knappe Entscheidung zwischen Empor Berlin, HSK und uns werden. 

Runde 6-7:

Empor Berlin war unser Gegner in der 6. Runde und hat alles versucht, uns zu schlagen. Dank der Nervenstärke von Katherina und Bjarne schafften wir ein knappes 2,5:1,5. Ein Blick auf den Tabelle nach der 6. Runde erlaubte vorsichtigen Optimismus. Ein Unentschieden gegen HSK würde uns in der letzten Runde zum Titelgewinn reichen. Das war natürlich ein wesentlicher Vorteil, da wir an Brett 3 und 4 DWZ Favoriten waren, an Brett 1 und 2 die Underdogs. Getreu dem alten Motto „Vorne halten und hinten spalten“ gingen wir in das Match. 

Ein spannender Kampf, am Anfang sah es so aus, dass wir insgesamt leicht schlechter aus der Eröffnung gekommen sind. Alex und Levi mussten sich verteidigen, Katherina stand unklar und Bjarne leicht besser. Am Ende gewannen Alex und Bjarne ihre beiden Partien genau nach Plan ;) …. Unsere Gegner haben sich dann mit zwei zeitlich versetzten Remisangeboten in ihr Schicksal gefügt. 3:1 gegen die Truppe vom HSK, starke Schlussleistung der Mannschaft und verdienter Titelgewinn für den SK Doppelbauer. 

Die Einzelergebnisse: 

Levi: 3,5 aus 7 gegen die U14 Elite der deutschen Vereine – gutes Ergebnis bei gleichzeitiger Bekleidung des Mannschaftsführer Postens. (Nicht zu vergessen, dass Levi 2 Jahre jünger als seine Gegner ist)

Katherina: 5 aus 7 – starke Leistung gegen einen hohen Gegnerschnitt. 

Alex: 5 aus 7 – zeigte in den wichtigen Kämpfen ausgezeichnete Technik in strategischen Endspielen. 

Bjarne: 7 aus 7 – Unsere Maschine am 4. Brett hat alles zerfetzt, was ihm in die Quere kam, besser geht’s nicht! 

Das hat dem SK Doppelbauer den ersten  DVM Titel seit 6 Jahren eingebracht! 

Eine Besonderheit: Das war der DVM U14 Titel von 2021, der pandemiebedingt nachgeholt wurde. Dieses Jahr hat unser Team die Möglichkeit, den Titel im Dezember 22 zu verteidigen. Zweimal Deutscher Meister in einem Jahr….wenn es einer hinbekommt, dann diese Mannschaft, drückt die Daumen!