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Knapper Sieg in der Bezirksklasse

Am Montag stand die zweite Runde der Bezirksklasse an. Der Spielplan sah vor, dass wir uns auf die Reise nach Schönberg machen sollten. Nun gut. Montag und auswärts ist für unsere Aufstellung erfahrungsgemäß keine gute Kombination, da wir mindestens auf unsere noch schulpflichtigen Spieler verzichten müssen. Trotzdem hat Emil es geschafft, eine starke Truppe zusammen zu stellen. Zwar nur sieben Spieler, aber von der Wertungszahl im Schnitt mehr als 300 Punkte über der unserer Gegner. Das sollte doch wohl ein Selbstgänger sein...

Leider waren unsere Gegner aus Schönberg anderer Meinung. Doch beginnen wir am Anfang.
Unsere Gastgeber aus der Probstei sorgten mit dem schönen Spiellokal, dem "Sprüttenhaus", einer guten Bewirtung mit leckeren Keksen und Getränken sowie einer netten Begrüßung gleich für Wohlfühlatmosphäre.
Wir hätten gewarnt sein sollen. Erst einlullen und dann zuschlagen. Fiese Taktik. Doch ich schweife wieder ab. First things first.
Auch Schönberg konnte auf Grund einer Erkrankung nur mit sieben Spielern antreten, beide Mannschaften ließen Brett acht frei. Kurz wurde dann die Frage aufgeworfen, ob in dieser Liga dann ein 4-3 für einen Sieg reichen würde oder die vollen Mannschaftspunkte erst bei 4½ Punkten fällig würden (das variiert je nach Verband). Alle Beteiligten waren sich einig, dass man solch abwegige Szenarien ja auch später klären könne.
Wie oft lag ich an diesem Abend mit meiner Einschätzung daneben? (Rethorische Frage. Ich will keine Antwort.)
Der Mannschaftskampf begann dann auch vielversprechend. Unser Neuzugang David M.-L. konnte ausgangs der Eröffnung eine Figur gewinnen, Wolfgang zu Beginn des Mittelspiels einen Bauern mit guter Stellung und auch ich hatte schnell zwei Bauern und eine Qualität mehr. Sebastian an Brett eins packte ein Morra-Gambit aus und stand gut, Joachim spielte wie immer eine sehr eigene Eröffnung und hatte zwar etwas Entwicklungsnachteill, kennt sich aber in solchen Stellungen gut aus. Tilo und David M. spielten versuchten beide, aus einer soliden Bauernstruktur heraus den Gegner zu überspielen.
Meiner Einschätzung nach sollte an diesem Abend alles glatt gehen.
Die ersten Punkte konnten wir auch alsbald einsammeln. Nach etwa drei Stunden stand es 3-0 für uns. David M.L., Wolfgang und ich brachten die Partien sicher nach Hause.
Wir hätten gewarnt sein sollen. Erst einlullen und dann zuschlagen. Fiese Taktik. Hatte ich das nicht schon einmal?
Zu diesem Zeitpunkt sah auch noch alles gut aus (dachte ich). Sebastian hatte ein schwieriges, aber besseres Mittelspiel mit Bauern mehr. Joachim, Tilo und David M. standen zwar nicht besser, aber alles ok.
Jetzt aber griffen die Gastgeber zu ihrer sicher vorher ausgetüftelten Taktik. David und Tilo wurden glatt überspielt und standen nach dreieinhalb Stunden glatt auf Verlust, Joachim stand auch nicht berauschend und Sebastian mühte sich mit immer noch anhaltendem Optimismus, einen vollen Punkt einzufahren.  Merkwürdigerweise mussten alle vier Bretter gegen ein starkes Läuferpaar des Gegner kämpfen. Wer da an Zufall glaubt...
Na ja, wir führen mit 3-0, Sebastian steht gut und irgendwo wird schon noch was rausspringen.
Joachim konnte sich aus seiner gedrückten Stellung dann auch befreien und machte in Zeitnot und ausgeglichener Stellung Remis. Tilo musste leider die Segel streichen ob der Felderschwächen in seiner Stellung. Also 3½ - 1½. Davids Stellung wechselte mit jedem Zug zwischen hoffnungslos und einfach nur schlecht, bis der Gegner in ein theoretisch bekanntes Endspiel König + zwei Läufer gegen König (ohne Bauern) abwickelte. Nur eine halbe Stunde und eine harte Zeitnotschlacht später konnte David der Übermacht nichts mehr entgegensetzen. 3½ - 2½.
Aber Sebastian spielte ja noch. Er glaubte (wohl zu Recht) an seine Stellung. Aber auch 500 DWZ Vorsprung sorgen leider nicht dafür, dass der Gegner schlecht spielt. Im Gegenteil. Die Stellung wurde immer ausgeglichener. Alle Fallen wurden erspäht und alle Pläne abgeblockt. Sebastian verzichtete dann angesichts des guten Spiels seines Gegners darauf, auf Zeit zu gewinnen und bot Remis an.
Endergebnis: 4-3.
Und ja, damit haben wir gewonnen. Es fühlt sich zwar nicht ganz so an, aber doch: Wir haben gewonnen.
Eine ganz starke Leistung der Schönberger, gepaart mit toller Gastfrendlichkeit sorgte für einen schönen und spannenden Abend.
Wir können nur hoffen, dass nicht alle Mannschaften gegen uns so aufspielen. Das nächste Spiel ist immerhin wieder ein Heimspiel.
Was soll da schon schief gehen?