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Auswärtssieg der JBL-Mannschaft in Lehrte

Am 11.12. fand unser Jugendbundesligaspiel in Lehrte statt.

Aufgrund der langen Anreise entschieden wir uns fast einstimmig für eine Anreise am Vortag, welche mit dem ICE angetreten wurde und bis auf die Niederlage Holstein Kiels problemlos und mit Vorfreude auf das morgige Spiel verlief. In Hannover angekommen war die Verwirrung um die richtige S-Bahn erstmal groß und so fuhren wir kurz in die falsche Richtung, was wir zum Glück rechtzeitig bemerkten. Zurück am HBF Hannover konnten wir dann jedoch dank der Orientierungsstärke einiger Teamitglieder zielstrebig die richtige Verbindung zum Hostel finden, wo wir uns kurz einrichteten und frisch machten und uns dann auf die Suche nach einer nahegelegenen Pizzeria begaben. Jene war schnell gefunden und so gönnten wir uns erstmal eine Pizza. Auf dem Rückweg zum Hostel deckten wir uns noch kurz in einem Supermarkt mit Obst ein, um morgen nicht komplett ohne Frühstück spielen zu müssen. Zurück im Zimmer stellten wir fest, dass die Betten, welche ``Fuß-an-Fuß“ standen, leider gefühlt für 10-jährige gebaut waren und das Schlafen somit mit mehr Kontakt als geplant ablief ;) Mehr oder weniger ausgeschlafen machten wir uns am nächsten Tag dann mit der Straßen- und Regionalbahn auf nach Lehrte, was am Sonntagmorgen seinem Namen alle Ehre machte. Der ca. 20 minütige Fußweg führte uns vorbei am Weihnachtsmarkt und durch eine schöne Altstadt und letztendlich zum von außen nicht gerade ansprechendem Vereinsheim des SK Lehrte. 20 Minuten vor Spielbeginn waren zwar immerhin die Türen offen, Gegner waren aber nicht zu sehen und so machten wir es uns erstmal in einem Raum gemütlich, welcher von innen doch sehr schön weihnachtlich gestaltet war.

Bekanntlich liegt der psychische Vorteil bei dem, der als zweites an’s Brett kommt und so traf bald auch schon die ebenfalls in Topbesetzung spielende Mannschaft aus Lehrte ein und kurz vor 10 ging es dann auch los. Mats hatte nach kurzer Zeit schon einen Bauern mehr; Julian hatte wohl seine Caro-Kann Kenntnisse lange nicht aufgefrischt und geriet so schnell in eine unangenehme Stellung. Alexander an 2 bekam eine Spanischabtausch Stellung, in welcher er nach eigenen Angaben Bauern für Kompensation opferte und sich schnell eine unklare Stellung ergab. Magnus Gegner hoffte mit Schottisch wohl auf ein schnelles Remis, doch da Magnus gewinnen wollte, tauschte er eine schwächere Bauernstruktur gegen das Läuferpaar und erhielt gute Angriffsmöglichkeiten. Bei mir an 4 und bei Moritz entwickelte sich eine eher ruhigere Stellung mit beidseitigen Möglichkeiten. Alles in allem sah es eher weniger zufriedenstellend aus, da wir als Vorjahresmeister bei einem Aufsteiger natürlich gewinnen wollten, um mit möglichst hoher Punktzahl in die Spiele gegen die vermeintlichen Konkurrenten um die Plätze ganz oben zu gehen. Moritz stand nach weiterem Verlauf eher passiv und sein Gegner übersah glücklicherweise ein Opfer, was uns gefühlt schon den Sieg gekostet hätte, wohl aber laut engine doch nur +1,5 gewesen wäre. Julian wurde von seiner Gegnerin immer weiter unter Druck gesetzt und es war schwer irgendwie an Gegenspiel zu kommen und auch Alexanders Stellung, der mittlerweile 2 Bauern für vermeintliche Kompensation weniger hatte, machte mich nicht gerade euphorisch. Bei Magnus und mir jedoch war ich guter Dinge, dass wir unseren DWZ Vorteil im Mittelspiel irgendwie verwerten und so die nötigen Punkte holen würden. Einzig Mats sorgte dafür, dass seine Gegnerin, immerhin eine WFM, recht schnell eher unglücklich mit der Partie aussah und wir an 1 wohl mit dem vollen Punkt rechnen konnten.

Alexander übersah leider eine Möglichkeit doch noch mindestens ein Remis zu holen und musste wenig später nach einer komplizierten Partie seiner Gegnerin die Hand reichen. Julian verwendete viel Zeit darauf irgendwie an Gegenspiel zu kommen, doch die Stellung war von Anfang an sehr unangenehm zu spielen und so konnte er unter Zeitdruck dem Angriff seiner Gegnerin nicht mehr standhalten. Trotz der Warnung Sebastians stand es also leider auch verdientermaßen 0:2 gegen uns und bei immer schlechtwerdender Luft im Raum wuchs die Anspannung stetig. Mats konnte dann beruhigenderweise einen nie gefährdeten Sieg erlangen und uns wieder zurück in den Kampf bringen. Auch Magnus konnte wenig später durch Turmfang eine Qualität gewinnen und spielte das dann auch sicher runter und belohnte seine Leistung mit dem Ausgleich zum 2:2. Moritz konnte seine etwas gedrückte Stellung unter Zeitdruck Zug um Zug verbessern und durch einen letzten Trick einen Turm gewinnen und so die Führung zum 3:2 erzielen. Währenddessen konnte ich einen Bauern gewinnen und hatte auch gute Gewinnmöglichkeiten, welche ich jedoch mehr oder weniger übersah. Da zu diesem Zeitpunkt die anderen Partien noch liefen, dachte ich, ich müsse auf Sieg spielen und warf meinen Vorteil ziemlich unnötig weg und fand mich auf einmal in einem verloren Turmendspiel wieder. Zum Glück übersah mein Gegner viele Gewinnmöglichkeiten und ich fand mich in einer Turm und Bauer gegen Turm Stellung wieder bei 4 gegen 4 Minuten. Ich bot meinem Gegner überzeugend das Remi an, hatte jedoch wenig Hoffnung, er würde annehmen und befürchtete, wir würden aufgrund meiner Endspiel‘‘technik‘‘ doch ‘‘nur‘‘ 3:3 spielen. Anscheinend traute er mir aufgrund meiner DWZ die Remsiverteidigung zu kennen zu, doch an dieser Stelle sei gesagt, wenn der Gegner noch 4 Minuten hat und es die entscheidende Partie im Mannschaftskampf ist, sollte man immer noch auf ungenaue Züge des Gegners hoffen und definitiv weiterspielen. Wenn man die ganze Partie betrachtet, war das Remis wohl aber auch das gerechte Ergebnis in meiner Partie.

So konnten wir den anfänglichen Rückstand in einem nervenaufreibendem Kampf zum Glück noch drehen und gerade so 3,5 zu 2,5 gewinnen und stehen somit weiterhin auf Platz 1 mit 4 Siegen aus 4 Spielen. Mit einem 3-3 wären wir zwischenzeitlich wohl auch sehr zufrieden gewesen und vielleicht wäre die ein oder andere Stunde mehr Schlaf doch hilfreicher gewesen ;)

Nach Abschluss der letzten Partie mussten wir noch eine Stunde auf den Zug warten und nach dreimaligem Umsteigen kamen wir kurz nach 8 endlich in Kiel an.

An dieser Stelle nochmal Danke nach Lehrte für die Gratis-Brötchen und hoffentlich sehen wir uns nächste Saison wieder, dann aber lieber bei uns, im richtigen Norden ;)

Danke für’s Lesen und wenn ich mich mal wieder vor’m Lernen drücken will hoffentlich bis zum nächsten Bericht!

gez. Lukas